Heinrich Schütz Musikfest | Höhepunkte in Dresden und Torgau

10.06.2022

Ein Beitrag zum Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“ anlässlich des 350. Todestags des Komponisten

Presseinformation 10.06.2022

Heinrich Schütz Musikfest
„weil ich lebe“

7.–16. Oktober 2022
Weißenfels I Zeitz I Dresden I Bad Köstritz I Gera I Torgau

Ein Beitrag zum Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“
anlässlich des 350. Todestags des Komponisten

Die Höhepunkte in Dresden und Torgau

Die Landeshauptstadt Dresden war für Schütz einst der Hauptwirkungsort und Zentrum seines Schaffens. Er schuf hier einige seiner größten Werke und formte aus seiner in Italien geschulten Inspiration eine moderne, weithin beispielhaft wirkende Musiksprache.

Im Festjahr SCHÜTZ22 präsentiert Vox Luminis als artist in residence in insgesamt fünf Konzerten an fünf Spielorten des Festivals fünf verschiedene Konzertprogramme, die von intimen und kleinbesetzten geistlichen Motetten und Madrigalen bis hin zu großbesetzten, mehrchörigen Kompositionen des Sagittarius‘ ein breites Klangspektrum zu Gehör bringen. In seinem Festkonzert in der Dresdner Dreikönigskirche spannt das Ensemble den klingenden Bogen bis nach Thüringen, wo die Mitglieder der Bach-Familie (vor Johann Sebastian Bach) zu den wichtigsten Zeitgenossen der Schütz-Zeit zählten. Einst führte Johann Sebastian das von seinem Vater begonnene „Altbachische Archiv“ fort und erhielt uns so einige bedeutende Zeugnisse des Wirkens seiner Familie. Vox Luminis unter seinem Leiter Lionel Meunier hat sich ins Herz dieser legendären Sammlung begeben und bringt die Fundstücke mit meisterlicher Klangkultur zum Leuchten (9. Oktober).

Ein immer wieder gern gesehener Gast beim Heinrich Schütz Musikfest ist der Dresdner Kammerchor. Strahlend, transparent, homogen und flexibel – für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Sein künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägt diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. 2012 war der Dresdner Kammerchor artist in residence des Schütz Musikfests und brachte damals u. a. in einer spektakulären Gesamtaufführung die „Psalmen Davids“ zu Gehör. Nun, zehn Jahre später, interpretieren sie eine repräsentative Auswahl aus diesem Opus 2 des Sagittarius‘ und eröffnen in Dresden mit ihrem Festkonzert das Schütz-Semester der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (14. Oktober).

Für hörgeschädigte Menschen ist Musik gewöhnlich nicht oder kaum zugänglich. Die Sopranistin Susanne Haupt wollte sich damit nicht abfinden und gründete das Ensemble SING & SIGN, in welchem sich hörende Sängerinnen und Sänger und hörgeschädigte Akteure gemeinsam zunächst Werken von Johann Sebastian Bach widmeten. So entstanden audiovisuell und mit Hinzunahme von Gebärden erarbeitete Aufführungen, die auch Hörenden eine neue Dimension des Musikerlebens erschließen. Nicht zuletzt erlernt das Publikum in den Konzerten an einfachen Beispielen, selbst in Gebärdensprache zu „singen“. Zum Festjahr 2022 beschäftigt sich das Ensemble SING & SIGN erstmals mit Schütz’ Musik und bringt ein Programm zu Gehör und vor die Augen, das wohl tiefer berührend und außergewöhnlicher kaum sein kann (8. Oktober).

Ein besonderes klangprächtiges, im wahrsten Sinne auch unerhörtes Konzert wird die Begegnung zwischen der Musik von Heinrich Schütz und der Musik von heute. Das Ensemble AuditivVokal Dresden unter Leitung von Olaf Katzer musiziert Schütz' „Musikalische Exequien“ und zeitgenössische Uraufführungen von Werken, die während der KompositionsWerkstatt im Rahmen des diesjährigen Barock.Musik.Fests Dresden initiiert wurden (9. Oktober).

Ein Wiedersehen gibt es mit dem artist in residence 2020, dem Ensemble Akadêmia unter Leitung von Schütz-Preis-Trägerin Françoise Lasserre, der in einem exklusiven Konzert in der Schlosskapelle des Residenzschlosses Dresden ein musikalisch-literarisches Programm präsentiert. Mit „Le Chemin de croix“ (Der Kreuzweg) schuf Jean-Pierre Siméon eine Meditation über das Leiden und Sterben Christi, die zugleich die Passionsgeschichte in unserer Gegenwart verankert und deren universeller Relevanz nachgeht. Françoise Lasserre stellt diese Texte in Beziehung zu Werken von Schütz und Meistern seiner Zeit (12. Oktober).

Das Vokalensemble LauschWerk hat für sein Festivaldebüt am 13. Oktober ein epochenüberspannendes Programm gewählt: Mit Schütz „Musikalischen Exequien“ erklingt die vielleicht ergreifendste Trauermusik des 17. Jahrhunderts, mit Brahms „Requiem“ (in der sogen. „Londoner Fassung“) eine des 19. Jahrhunderts. Und doch verbindet beide etwas Allgemeinmenschliches, etwas Überzeitliches. Unter der Leitung von Martin Steidler musizieren zudem Christine Schornsheim (Klavier und Orgel) und Sofya Gandilyan (Klavier).

Mit den „Abenteuern des Simplicissimus“ gastieren all’improvviso, Tänzerin Mareike Greb und Schauspieler Thomas Streipert auch in Dresden und bringen als Schulveranstaltung eine musikalische Geschichte nach wahren, erfundenen, lehrreichen und kurzweiligen Berichten des edlen Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen zur Aufführung. Eine Kooperation mit den Dresdner Schulkonzerten (11. Oktober).

Über das Schütz-Festjahr hinweg ist an verschiedenen Orten nicht nur in Mitteldeutschland ein weiterer „Botschafter“ für SCHÜTZ22 zu erleben: Die Orchestronik-Klanginstallation „Kaleidoskop der Räume” in einem 3D Audio-Dome von Fabian Russ. Der insgesamt vierteilige Zyklus als Auftragswerk von Heinrich Schütz Musikfest und SCHÜTZ22 kehrt im Oktober 2022 in die Unterkirche der Frauenkirche Dresden zurück, wo er im Jahr 2019 mit seinem Part I zu erleben war. Die Installation kann dankenswerterweise erneut in Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden realisiert werden (Vernissage 6. Oktober).

Bereits am 5. Oktober erlebt der neue Dokumentarfilm „Heinrich Schütz. Auf der Suche nach dem Klang der Zeit“ von schmidtFilm im Auftrag von MDR und ARTE in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden eine exklusive Preview. Im Anschluss können die Besucher:innen ins Gespräch mit der Regisseurin und Filmemacherin Anna Schmidt kommen. Die SLUB bietet zudem im Vorfeld der Preview eine Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „Schütz gedruckt! – Kommunizieren im Geflecht von Musik, Politik und Gesellschaft“ an.

Auch 2022 finden sich traditionell die Vespern und Gottesdienste in der Kreuzkirche Dresden im Programm wieder, die sich in diesem Jahr in besonderem Maße dem Schütz-Jubiläum widmen.

Hervorzuheben sind zudem die Konzerte des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden, das u.a. in Zusammenarbeit mit DAVE – Festival für Clubkultur neue Wege einschlägt, und die Aufführung der „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi mit dem Kammerchor der Frauenkirche und Instrumenta Musica unter Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert.

Torgau und Schütz, das ist die legendenumwobene Aufführung der „ersten deutschen Oper“ – oder eben doch nur eines Schauspiels mit Musik mit dem Titel „Dafne“ als Beiwerk zu einer aufwändigen Fürstenhochzeit. Wie auch immer, anlässlich des Schütz-Festjahres ist das Heinrich Schütz Musikfest erstmals in der Stadt an der Elbe zu Gast, und das mit drei herausgehobenen Konzertereignissen.

Am 14. Oktober entführt uns The Gonzaga Band aus Großbritannien, auch sie feiern ihr Musikfestdebüt, in das Venedig des Jahres 1629, jenes Jahres, in dem Schütz ein zweites Mal in der Lagunenstadt weilte und sich mit den neuesten musikalischen Entwicklungen vertraut machte. Es erklingen neben Werken von Schütz Kompositionen von Dario Castello, Biagio Marini, Orazio Tarditi, Claudio Monteverdi, Alessandro Grandi u.a.

Das zweite Konzert am 15. Oktober gehört ganz den Lokalmatadoren unter Stabführung von Christiane Bräutigam. Das Vokalensemble voicemade, die Johann-Walter-Kantorei Torgau, das Ensemble Anima barocca und das Johann-Walter-Consort auf historischen Instrumenten musizieren mit Werken von Johann Walter, Michael Praetorius, Heinrich Schütz u.a. Musik in Jahresring und Lebenskreis.

Das Abschlusskonzert des artists in residence Vox Luminis am 16. Oktober in der Schlosskirche auf Schloss Hartenfels: Angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse, von Krieg und Zerstörung in der Welt, Hunger und Not der Menschen scheint es geradezu unmöglich, unbeschwert Musik zu lauschen oder sie zu genießen. Doch schauen wir auch hier wieder auf Schütz und seine Zeitgenossen: Sie haben die Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs erlebt und in Musik gefasst, nicht weniger aber auch die Sehnsucht nach Sicherheit und Frieden zum Ausdruck gebracht. Und so scheint der Ort des Abschlusskonzertes, Torgau, in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll: Hier reichten sich im April 1945 amerikanische und sowjetische Soldaten die Hände und legten den „Schwur von Torgau“ ab, das Versprechen, der Menschheit fortan Kriege zu ersparen. – Wo also könnte ein „Da pacem Domine“ passender und mahnender erklingen?

Das gesamte Programm, Pressemitteilungen, Fotos und Videos zum Download unter:

www.schütz-musikfest.de

Weitere Informationen und der Veranstaltungskalender zum Festjahr:

www.SCHÜTZ22.de


SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten


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